„Man tut eine gute Tat und es macht Spaß”
Trier/Koblenz/Saarbrücken/
„Man tut eine gute Tat und es macht Spaß.” So hat Bischof Ackermann selbst als Jugendlicher die Kleidersammlung in seiner Heimat Nickenich erlebt. Die Bolivienkleidersammlung sei eine „wunderbare Sache”, und einzigartig in ihrer Beständigkeit und räumlichen Ausdehnung, erklärte er weiter. Zudem führe sie junge Leute an die Weltkirche heran, zeige die Idee der Verbundenheit und Nähe. „Sie vermittelt jungen Leuten einen konkreten Bezug zu einem faszinierenden Land”, sagte auch der Trierer Bundestagsabgeordnete Bernhard Kaster. „Das kann man gar nicht hoch genug schätzen.”
Rund 89.000 Tonnen Kleidung sind in den letzten 50 Jahren gesammelt worden, wodurch rund 22 Millionen Euro zusammenkamen. Das Geld ermöglichte es über 23.000 Kinder und Jugendliche in Bolivien eine Schulbildung. Insgesamt leistete die Katholische Jugend 2,5 Millionen Stunden ehrenamtliches Engagement für die Bolivienkleidersammlung. „Somos muchos”, wir sind viele. Das ist das aktuelle Schlagwort der Kleidersammlung. „Und das soll auch so bleiben”, sagte Bischof Ackermann. Er bedankte sich bei allen, die die letzten fünf Jahrzehnte Kleidersammlung für das Partnerland des Bistums Trier mitgestaltet haben.
Am Anfang standen Johannes Grewe, der von 1965 bis 1971 Bolivienreferent im Bistum war, und Helga Koster, die Anfang der 1970er Jahre Vorsitzende des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend wurde. „Ich freue mich, dass eine Geschichte, die ich vor 50 Jahren begonnen habe, heute noch so lebendig ist”, sagte Grewe beim Festakt. Dass die erste Sammlung so gut „geklappt” habe, das habe ihn selbst überrascht. Für die Werbung musste er sich damals noch rund 6.600 Mark leihen. Eingenommen wurden bei der ersten bistumsweiten Aktion dann 931.000 Mark. Auch Koster blickt positiv zurück auf die Anfänge der Kleidersammlung und der Partnerschaft. „Es ist wichtig, dass wir Menschen in anderen Ländern kennenlernen und Begegnungen schaffen.” Sie sei sehr stolz, dass es heute noch das Bolivienreferat gebe. Und sie freue sich, dass die Partnerschaft gewachsen sei.
Eine „tiefe Anerkennung für die geleistete Arbeit und die treue Freundschaft” mit Bolivien sprach Erzbischof Juárez Párraga aus. „Im Namen aller Begünstigten bedanke ich mich ganz herzlich.” Er hoffe, dass die „Bande der Freundschaft sich weiter vertiefen und verfestigen” werden. „Ich blicke sehr zuversichtlich in die Zukunft”, sagte Grewe. Und Susanne Kiefer, BDKJ-Diözesanvorsitzende sagte: „Wir starten motiviert in die nächsten 50 Jahre.”