Das Pfingstlager 2009 fand im DPSG - Bundeszentrum in Westernohe statt.
Warum tun sich tausende Pfadfinder jedes Jahr an Pfingsten die gleichen Qualen und Entbehrungen an? Schlecht schlafen, frieren, sich vor dem Dreck unter den eigenen Fingernägeln ekeln, kaltes Wasser, ein schmerzender Hintern, Sonnenbrand und Müdigkeit, um nur einige zu nennen.
Warum verzichten eben diese Pfadfinder gleichzeitig auch noch darauf, so wie ihre Altersgenossen 3 Tage lang Kirmes zu feiern?
Vielleicht kann folgender Text bei der Beantwortung dieser tiefgreifenden Fragen helfen:
Das Pfingstlager fing mal wieder viel zu früh am Freitagnachmittag an, weswegen sich der gesamte Stamm abhetzen musste, um den Bus nicht warten zu lassen, mit dem wir in gespannter Erwartungshaltung nach Westernohe fuhren. Unsere Leiter hatten uns auf einiges, wie zum Beispiel kilometerlange Fußmärsche, vorbereitet und sich daher im Vorfeld vehement gegen Westernohe ausgesprochen. Daher war die Überraschung umso größer, als wir den Gepäcktransporter sahen, der uns die Arbeit abnahm. Auf unserem schrägen, vom Hightechofen der Konkurrenz verrauchten Platz hinter derer Jurtenburg machten wir uns an die Arbeit, die Kothen aufzustellen. Da beim Rauchdach unerwartete Schwierigkeiten auftraten, hätten wir beinahe die ersten Hungerstoten zu beklagen gehabt, bevor die ersten Würstchen fertig waren. Am Lagerfeuer ließen wir den Abend ausklingen; zwar noch ohne Musik, dafür aber im Schutz der patrouillierenden Jufis.
Der nächste Morgen begann nach einer großen Schüssel ''Schoko-Crisps'' mit einem Erkundungsgang zum Kirschbaum. Danach wussten alle, warum die Leiter gegen Westernohe waren. Der Nachmittag begann mit Lagerbauten, genauer gesagt mit einem Lagertor, das aber wegen o.g. Lage nur von Eingeweihten gesehen werden konnte und von denen, die den Sinnesparcours erleben wollten und daher über unseren Platz mussten. Außerdem stieg das Fussballturnier, bei dem sich mal wieder unserer großes Talent offenbarte. Bei der Gelgenheit freundeten sich einige mit einem Südafrikaner an und vertieften ihre Englisch - Kenntnisse.
Am Abend spielte die Band ''Do not feed'' vor 2000 Pfadfindern in der Arena, wo wir als Stimmungsmacher auffielen (Der geneigte Leser bemerkt jetzt vielleicht, dass ein PfiLag die Kirmesmentalität schlagen kann und außerdem noch ein gewisses PlusX bietet). Auf dem Lagerplatz versuchten wir daraufhin, bis spät in die Nacht durch lautes Grölen (''Es sing(k)t für Sie: Das Niveau'') die Stimmung zu halten, weswegen sich einige am Sonntag ziemlich fertig fühlten. Nichtsdestotrotz starteten wir den Tag unauffällig mit einem Weltrekord und beteiligten uns an einer großen Menschen-Lilie.
Beeindruckender als die Lilie fand ich allerdings die total grundlose, aus dem Nichts gekommene Humba um 11:00 morgens. Während die Jufis danach ausnahmsweise mal im Wald (der mit dem Sinnespfad) waren, vollendeten die Rover den letzten Schliff an der für den Nachmittag angesetzten Ralley. Neben ein paar Wissensfragen (das ging voll in die Hose) und einer Gesangsprobe galt es, einen Fragebogen auszufüllen und eine Packung Milch gegen etwas möglichst Wertvolles einzutauschen. Die erste Gruppe kam nach 30 Sekunden mit einem Volleyball zurück, die Anderen konterten aber mit besseren Fragebögen. Bis zum Abendessen sonnten wir uns nach Möglichkeit mit Blick aufs Klohaus auf den innovativen Bänken, die von einem anderen Stamm abgekupfert sind, oder versorgten uns im Rüsthaus mit überdimensionalen Taschenmessern etc. Abends fanden der Lagergottesdienst und der Campfire - Abend statt, bei dem vor Allem die Heckenschere und der kaputte Rasenmäher zu überzeugen wussten. Die nächtliche KLS - Aktion hülle ich besser in die Tücher des Schweigens, um unnötigem Stress vorzubeugen. Aufgrund allgemeiner Müdigkeit schafften es nur noch wenige, sich ans Feuer zu setzten und eine zeitlang aparthisch oder träumend in selbiges zu schauen.
Am Montag, alle wollten heim, sogar die Jufis sahen fertig aus, bauten wir in aller Ruhe unser Lager ab und warteten auf den Bus. Mit der letzten Kraft und einer Gitarre sorgten wir dann bis Oberbieber für Stimmung.
Für die persönlichen Highlights und Leiden der jungen Lagernden ist hier leider kein Platz, dafür werden sie mit Sicherheit an kommenden Lagerfeuern erzählt werden.